Wenn der Mond ruft...
- junasternchen
- 31. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Juni
Liebe Leser*innen,

Kapitel 1: Der Anfang von Allem...
Dunkelheit erfüllte den Wald. Der Mond strahlte so hell wie noch nie und tauchte den See in ein beruhigendes Licht. Trotz all dem liefen ihr die Tränen über die Wange. Heiße Tränen der Wut und des Zorns. Ein großer Schatten machte sich in ihr breit. Sie war nicht bereit zu sterben. Aber sie musste es tun...Sie konnte sich nicht wehren. "Ich hoffe, du verzeihst mir eines Tages meine Kleine", sagte sie traurig und schaute ihr Baby an. Sie legte es unter einen Baum und blickte dem Tod ins Auge.
Zwölf Jahre waren vergangen. Der Wald hatte sich verändert. Der Baum unter dem Lunas Mutter sie einst gelassen hatte, ist dunkler geworden. Die schöne, frieliche Atmosphäre ist schon lange verblasst. Selbst das schönste Licht lässt den Wald nicht erhellen. Er bleibt dunkel. Der modrige Geruch, der einem in die Nase steigt, die düsteren Pflanzen, die so leblos wirken, das Sonnenlicht, das im Wald dunkel erscheint - all das hat den Wald zu einem Ort gemacht zu dem keiner gerne hingeht. Keiner, außer Luna. Sie liebt diesen Wald so wie er ist. Immer wenn sie ihn betritt umfasst sie ein Schauer. Doch irgendwie fühlt sie sich wohl. Im Wald fühlt Luna sich ihrer Mutter am nächsten. Wenn sie sich doch nur erinnern könnte, was damals geschehen ist...Luna klappte ihr Notizbuch zu. Sie wollte unbedingt mehr herausfinden. Aber wie sollte sie das anstellen? Luna schaute zum Mond, der leicht zu sehen war, hinauf. "Warum sagst du denn nichts dazu?" "Mit wem sprichst du, Liebes?". Luna erkannte die Stimme. Eine zierliche Gestalt stand hinter ihr. Sie hatte kurzes, rotbraunes Haar und klargrüne Augen. Sommersprossen verziehrten ihr Gesicht. Die lieblichen Augen trafen auf Lunas. "Mit dem Mond!". Ihre Adoptivmutter sah sie schmunzelnd an: "Du bist etwas ganz Besonderes, weißt du das?!". Luna lächelte. Elenor lächelte zurück. Luna sah wieder zum Mond. Wie konnte so etwas unscheinbares so mysthisch und wunderschön zugleich sein? Luna schaute wieder in die Augen ihrer Adoptivmutter. "Wie wär's wenn du dein Gerspräch mit dem Mond verlegst und zum Essen kommst, hm?". Luna nickte. Luna nahm ihr Notizbuch und gemeinsam gingen sie von der Veranda, auf der sie soeben noch saß, zum Esstisch. Auch wenn das Essen gut roch, konnte Luna keinen Bissen nehmen. Sie war zu abgelengt. Die ganze Zeit starrte sie in Richtung Wald. Irgendetwas in ihr zog sie dort hin. Vielleicht konnte sie sich dagegen wehren, aber das wollte sie nicht. Nicht dieses Mal. Langsam stand sie auf. Ihre Adoptivmutter nickte. Luna ging in ihr Zimmer. Es fühlte sich alles so komisch an. Fremd, aber doch vertraut. Dann sah sie es: Eine Gestalt stand am Waldrand. Sie sah aus wie ein Schatten. Luna konnte nur schwach ihre Umrisse erkennen. Ihr Herz pochte wie verrückt. Fast ferngesteuert lief sie schnurstracks zu Haustür. Kaum als sie draußen war, rannte sie los. Sie rannte, wie noch nie in ihrem Leben. Immer näher kam sie dem Wald, und dann, als sie fast da war, verschwand die Gestalt. Sie bewegete sich nicht, wurde aber immer durchsichtiger. Luna rannte zu ihr, wollte nach ihr greifen, doch die Gestalt war verschwunden. Wie in Zeitlupe stürzte Luna zu Boden. Ihr Knie war aufgeschürft und ihre Hand wund vom Aufprall. Mit schmerzverzerrtem Gesicht befreite sie sich aus dem Gebüsch in das sie gefallen war. Wo ist diese sonderbare Person hin? Wer war sie? Existierte sie überhaupt? Oder hatte Luna sich das nur eingebildet? Was ist nur heute mit ihr los? Enttäuscht ging sie wieder nach Hause... Langsam näherte sie sich dem kleinen Haus. Das Licht war schon längst aus, und Luna ging in ihr Zimmer. Sie schaute aus dem Fenster an die Stelle, wo gerade noch die mystheriöse Person stand. Sie legte sich hin. Na toll, und wie sollte sie jetzt noch schlafen? Vielleicht Schäfchen zählen? Einfach die Augen zumachen, dachte sie. Gerade als sie fast eingeschlafen war. Hörte sie es: KNACK! Ein Knacken, wie von einem zerbrochenen Stock. Sie schreckte auf. Das Universum wollte wohl nicht, dass sie schläft. Langsam stand sie auf und schaute nach draußen. Alles normal, dachte sie. Eine kühle Hand legte sich auf ihre Schulter. Luna zuckte...Sollte sich sich umdrehen oder lieber schreien?
Langsam drehte sie sich um. Niemand da. Ok das ist der Zeitpunkt an dem Luna sich sicher sein konnte, sie war durchgedreht. Oder wieso sah sie dinge die nicht da waren ? Sie wollte sich gerade hinlegen als sie ein zerknüllten Zettel auf dem boden sah. Sie faltete ihn auf: " Trief mich am Waldrand um Mitternacht! Zweites Mondkind."
Zweites Mondkind ?! Wer war das ?! Und wie kam der Zettel in Lunas Zimmer?! Tausend Fragen und keine einzige Antwort. Mal wieder! Ihre eigenen Rätsel konnte Luna noch nie lösen.
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